Fonds und ETFs gibt es meist in zwei unterschiedlichen Ausführungen: thesaurierend und ausschüttend. Wo liegen da die Unterschiede? Das und ob sich die thesaurierenden und ausschüttenden Fonds aus steuerlicher Sicht unterscheiden, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Inhalt
Thesaurierend vs. ausschüttend: Unterschiede auf einen Blick
Fonds und ETFs, die in Obligationen oder Aktien investieren, generieren Erträge wie Zinsen oder Dividenden. Was mit diesen Erträgen geschieht, hängt davon ab, ob der Fonds bzw. ETF thesaurierend oder ausschüttend ist.
Was Sie überraschen mag: Bei den Steuern in der Schweiz gibt es keinen Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds. Die Erträge des Fonds müssen bei beiden Fonds-Varianten als Einkommen versteuert werden. Genauere Erklärungen dazu folgen in den nächsten Kapiteln.
Ausschüttender Fonds | Thesaurierender Fonds | |
Erträge | Erträge werden an die Anleger:innen ausgezahlt. | Erträge verbleiben im Fonds und werden direkt reinvestiert. |
Steuern | Erträge müssen als Einkommen versteuert werden. | Erträge müssen als Einkommen versteuert werden. |
Was sind thesaurierende Fonds bzw. ETFs?
Ein thesaurierender Fonds reinvestiert erhaltene Zinsen und Dividenden direkt wieder in die Anlagen, in die er gemäss Fondsprospekt oder Factsheet ohnehin investiert. Die Erträge werden also nicht an Sie ausgezahlt.
Einen thesaurierenden Fonds erkennen Sie daran, dass:
- im Namen das Kürzel «acc» steht,
- oder im Factsheet der Begriff «accumulating» bzw. «thesaurierend» vorkommt.
Hier ein Beispiel für den Namen von einem thesaurierenden ETF, den Sie auch bei der Vermögensverwaltung von finpension auswählen können: UBS ETF (CH) SPI® ESG (CHF) A-acc.
Wann lohnt sich ein thesaurierender Fonds?
Ein thesaurierender Fonds macht insbesondere dann Sinn, wenn Sie jung sind und Ihr Vermögen erst noch aufbauen. Denn Sie profitieren bei thesaurierenden Fonds und ETFs automatisch vom Zinseszinseffekt – und dafür ist Zeit ein wichtiger Faktor.
Ein weiterer Vorteil: Sie sparen sich Aufwand und müssen sich nicht aktiv um das Reinvestieren kümmern. Und Sie geraten nicht in Versuchung, die Erträge für etwas anderes auszugeben. Das direkte Reinvestieren kann je nach Finanzdienstleister auch Transaktionskosten einsparen.
Was ist ein ausschüttender Fonds bzw. ETF?
Ein ausschüttender Fonds zahlt Zinsen und Dividenden an die Anleger:innen aus. In der Regel erfolgt die Ausschüttung der Erträge einmal im Jahr. Bei amerikanischen Fonds gibt es oft auch quartalsweise Ausschüttungen.
Einen ausschüttenden Fonds erkennen Sie daran, dass:
- im Namen das Kürzel «dist» oder «dis» steht,
- oder im Factsheet der Begriff «distributing» bzw. «ausschüttend» vorkommt.
Beispiel für das Kürzel im Namen: UBS ETF (CH) Gold hedged CHF (CHF) A-dis.
Wann lohnt sich ein ausschüttender Fonds?
Ein ausschüttender Fonds ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Sie die Zinsen und Dividenden als passives Einkommen nutzen wollen. Insbesondere für Personen im Ruhestand kann das ein guter Weg sein, um die Rente aufzubessern.
Falls Sie sich für eine aktive Anlagestrategie entscheiden und sich selbst um die Wiederanlage kümmern, können ausschüttende Fonds die bessere Variante für Sie sein. So bleiben Sie flexibel und können selbst entscheiden, in welche Fonds bzw. ETFs Sie die Erträge wieder reinvestieren.
Ausschüttende Fonds bei finpension
Bei finpension werden die Zinsen und Dividenden auf das entsprechende Portfolio ausgezahlt und durch das Rebalancing automatisch reinvestiert. Ob Sie bei finpension einen ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds wählen, spielt daher keine grosse Rolle.
Übrigens: Wer kein automatisches Rebalancing möchte, kann die Funktion bei finpension deaktivieren.
Thesaurierend vs. ausschüttend: Gibt es Unterschiede bei den Steuern in der Schweiz?
In der Schweiz müssen Anleger:innen Zinsen und Dividenden als Einkommen versteuern. Es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um einen thesaurierenden oder ausschüttenden Fonds bzw. ETF handelt. Beide werden steuerlich gleich behandelt und beide müssen Sie in der Steuererklärung (Wertschriftenverzeichnis) angeben!
Je nach Fondsdomizil fällt in der Regel die Verrechnungssteuer (Fondsdomizil Schweiz) oder Quellensteuer (Fondsdomizil Ausland) an. Die Verrechnungssteuer können Sie durch eine vollständige Deklaration in der Steuererklärung vollständig zurückfordern. Ob Sie ausländische Quellensteuern zurückfordern können, hängt davon ab, ob ein Doppelbesteuerungsabkommen vorhanden ist.
Gerade beim Fondsdomizil USA war es bisher nicht möglich, ausländische Quellensteuern vollständig zurückzufordern. finpension will das ändern und hat deshalb ein neuartiges Reporting für die pauschale Steueranrechnung von US-Dividenden entwickelt.
Gut zu wissen: Zinsen und Dividenden, die Sie in der Säule 3a erzielen, müssen Sie nicht als Einkommen versteuern. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel zu den Steuerersparnissen der Säule 3a.
Mehr lesen: