Was ist eigentlich Inflation und wie entsteht sie? Wie hoch ist die Inflationsrate in der Schweiz? Wir geben Fakten und zeigen, wie Sie sich mit einer Geldanlage vor der Inflation schützen können.
Inhalt
Inflation einfach erklärt | |
Was verursacht Inflation? | |
Schreckgespenst Deflation | |
Geldanlage bei Inflation: So schützen Sie Ihr Geld |
Inflation einfach erklärt
Preise schwanken, das ist normal. Werden nicht nur einzelne, sondern viele Waren und Dienstleistungen teurer, handelt es sich um Inflation. Inflation bedeutet also einfach erklärt: Die Preise steigen im Allgemeinen und Sie können sich für denselben Betrag weniger leisten. Ihr Geld verliert an Wert und Ihre Kaufkraft sinkt.
Die Inflation merken Sie in Ihrem Alltag: Lebensmittel werden teurer, Strompreise steigen, oder die Miete erhöht sich. Denken Sie etwa an eine Tasse Kaffee: Vor 10 Jahren kostete ein Café crème nur 4.16 Franken im Schnitt – heute liegt der durchschnittliche Preis bei 4.58 Franken. Das sind 11 % mehr.
Inflation in der Schweiz
Das Bundesamt für Statistik misst die Teuerung in der Schweiz mit dem Landesindex der Konsumentenpreise (LIK). Als Grundlage der Berechnung dient ein Warenkorb, der jedes Jahr aktualisiert wird. Darin sind Waren und Dienstleistungen berücksichtigt, für die die Schweizer:innen am meisten Geld ausgegeben haben.
2024 betrug die durchschnittliche Jahresteuerung 1.1 %. Das bedeutet: Ein Einkauf, der heute 101.10 Franken kostet, hat letztes Jahr nur 100 Franken gekostet.
Gut zu wissen: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Auftrag, die Preisstabilität in der Schweiz zu gewährleisten. Sofern der Anstieg des LIK in einem Jahr zwischen 0 bis 2 % liegt, ist die Preisstabilität gewährleistet. Um die Inflation zu bekämpfen, kann die SNB ihre Geldpolitik anpassen. Etwa indem sie den SNB-Leitzins erhöht oder den Wechselkurs beeinflusst.
Auswirkung der Inflation auf Ihr Erspartes
Inflation wirkt sich auf Ihr gespartes Geld auf dem Konto aus. Denn durch die Inflation verliert Ihr Erspartes schleichend an Wert. Der Kontostand mag zwar die gleiche Zahl wie vor ein paar Jahren anzeigen, Sie können sich durch die Inflation aber weniger damit kaufen.
Was verursacht Inflation?
Für Inflation gibt es mehrere Ursachen, die oft zusammenwirken. Inflation kann entstehen durch:
- Hohe Nachfrage und knappes Angebot: Kaufen viele Menschen gleichzeitig mehr, steigt die Nachfrage. Können Anbieter nicht genug Waren liefern, reagieren sie mit höheren Preisen.
- Höhere Kosten: Wenn Rohstoffe oder Löhne teurer werden, geben Unternehmen diese Mehrkosten an Kund:innen weiter. Ein Beispiel dafür sind etwa die steigenden Stromkosten für Privathaushalte durch höhere Energiepreise.
- Mehr Geld im Umlauf: Bringt die SNB viel Geld in die Wirtschaft, ohne dass die Wirtschaft wächst, kann das die Preise ebenfalls nach oben treiben.
Es gibt weitere Ursachen für einen Anstieg der Preise. Am häufigsten entsteht Inflation aber durch stärkere Nachfrage und gestiegene Produktionskosten.
Schreckgespenst Deflation
Ein bisschen Inflation ist gut für die Wirtschaft. Wenn man im nächsten Jahr mit demselben Betrag etwas weniger kaufen kann, besteht der Anreiz, es jetzt schon zu kaufen. Das hält die Wirtschaft am Laufen.
Was die SNB unbedingt verhindern will, ist Deflation. Deflation bedeutet, dass die Preise sinken. Sinkende Preise haben einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft. Wenn man künftig mehr fürs Geld bekommt, wird mehr gespart und weniger ausgegeben. Das kann in eine wirtschaftliche Abwärtsspirale führen.
Sinkt der Zins trotzdem unter Null, kann es sein, dass die SNB den Leitzins unter Null senkt. Damit will sie erreichen, dass wieder mehr konsumiert und investiert wird. Sparer werden damit aber bestraft.
Geldanlage bei Inflation: So schützen Sie Ihr Geld
Ihr Vermögen können Sie vor den Auswirkungen der Inflation schützen. Und zwar, indem Sie Ihr Geld in Sachwerte investieren. Denn im Gegensatz zu Geldwerten können Sachwerte die Inflation ausgleichen. Um Ihnen zu erklären, weshalb das so ist, müssen wir kurz ausholen.
Warum schützen Sachwerte besser vor Inflation als Geldwerte?
Sachwerte existieren physisch und haben einen materiellen Wert. Investieren Sie in Sachwerte, besitzen Sie einen Teil davon oder das ganze Objekt.
Geldwerte sind – sehr vereinfacht ausgedrückt – ein Versprechen auf Papier. Bei Geldwerten verleihen Sie Ihr Geld an Schuldner wie Banken oder den Staat, und zwar mit zinstragenden Schuldpapieren. Dafür erhalten Sie als Gegenleistung einen fixen Zins.
Sachwerte (nicht abschliessende Liste) | Geldwerte (nicht abschliessende Liste) |
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Weshalb schützen Sachwerte besser vor Inflation als Geldwerte? Sachwerte haben einen materiellen Wert. Ein Haus bleibt ein Haus, auch wenn das Geld an Wert verliert. Bei Aktien können die Unternehmen ihre Preise an die Inflation anpassen. Die Unternehmen verdienen dann mehr. Im Gegensatz zu einer Obligation mit einem fixen Zins können Sie bei Aktien mit einer höheren Dividende rechnen.
Die Lösung: Geld in Aktien investieren
Auch Anfänger:innen können Geld professionell anlegen. Die einfachste Möglichkeit ist über eine Vermögensverwaltung, wie finpension sie etwa anbietet. Wichtig ist, dass Sie Ihre Investitionen auf verschiedene Anlageformen und Branchen verteilen. So sind Sie besser geschützt, als wenn Sie alles auf eine Karte setzen.
Sie können etwa in Aktien oder kostengünstige ETFs investieren. Oder Sie setzen auf Immobilien oder Rohstoffe. Denn Geldanlagen bringen in der Regel mehr Rendite als ein Sparkonto und können dadurch die Inflation aushebeln.