In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie sich digitale Vermögensverwalter unterscheiden. Zudem gehen wir darauf ein, warum aus unserer Sicht Robo-Advisor bisher unter Ihren Erwartungen zurückgeblieben sind und was finpension besser macht.

Die neue Anlagelösung von finpension setzt neue Massstäbe

Bisher blieben Robo-Advisor unter ihren Erwartungen zurück. Trotzdem hat finpension eine digitale Anlagelösung entwickelt und Mitte Mai 2024 erfolgreich lanciert. Warum?

Vermögen anlegen mit finpension – einfach und relaxed

Die Antwort ist relativ einfach. Auch uns haben die bisherigen Angebote nicht restlos überzeugt. Deshalb suchten wir einen Weg, digitale Vermögensverwaltung nochmals auf ein anderes Level zu heben. Beurteilen Sie selbst, ob uns das gelungen ist.

Unsere Ziele waren, besser zu sein, als

  • etablierten Banken: Etablierte Banken verlangen nach wie vor deutlich zu viel für eine Vermögensverwaltung, auch für ihre digitalen Lösungen. Das geht deutlich günstiger, wie die Angebote von finpension und den besten beiden bankexternen Vermögensverwaltern zeigen (vgl. Tabelle unten).
  • als bankexterne Vermögensverwaltern: Bei finpension bekommt man mehr fürs Geld als bei bankexternen Vermögensverwaltern. Vor allem der Umstand, dass bei finpension die Depotführung und die Vermögensverwaltung aus einer Hand kommen, macht die Anlagelösung von finpension – bei ähnlich hohen Gebühren – wertiger.
  • als Online-Broker: Mit der neuen pauschalen Steueranrechnung von Quellensteuern auf US-Dividenden wird die digitale Vermögensverwaltung auch für Personen interessant, die ihr Geld bisher selbst über eine Do-it-yourself-Lösung via Online-Broker angelegt haben (vorbehältlich der Genehmigung durch Ihre Steuerbehörde).

Hier finden Sie unsere Unterscheidungsmerkmale der aktuell drei besten Vermögensverwalter:

finpensionTrue Wealthfindependent
Features
MindesteinlageAb 1 Franken ✓Ab 8’500 FrankenAb 500 Franken
PortfolioverwaltungBis zu zehn Portfolios ✓Alles über ein Portfolio gemanagt ✓Unbeschränkt, aber Mindestbetrag von 500 Franken pro Portfolio ✓
Kinder-PortfoliosNeinJa, im Namen des Kindes ✓Ja, im Namen des erwachsenen Kontoinhabers ✓
Einzahlung in FremdwährungenNeinJa ✓Nein
SparplanJa ✓Ja ✓Ja ✓
EntnahmeplanJa ✓NeinNein
Zugang zu PrivatmarktanlagenJa, zu vorteilhaften Konditionen ✓NeinNein
Performance BerechnungTWR und MWRTWR und MWR ✓Nur TWR
Web- und mobile AppJa ✓Ja ✓Nein
Biometrisches LoginJa ✓Ja ✓Ja ✓
Zwei-Faktor-AuthentifizierungSMS oder Auth.-App ✓Auth.-AppNein
Möglichkeit, Kontaktperson zu hinterlegenNeinJa ✓Nein
Gebühren
Verwaltungsgebühr0.39 % ✓0.50 – 0.25 % ✓0.40 – 0.29 % ✓
Durchschnittliche Kosten der eingesetzten Fonds (TER)0.08 – 0.10 % ✓0.13 %0.12 – 0.25 %
FremdwährungsgebührenNein ✓Ja, 0.10 %Ja, 0.50 %
Gebühren steuerlich abzugsfähigDepotgebühr: ja ✓Pauschalgebühr: neinPauschalgebühr: nein
Netting von Kauf- und VerkaufsaufträgenJa ✓NeinNein
E-Steuerauszug kostenlosJa ✓Ja ✓Ja ✓
Reporting pauschale Steueranrechnung (muss von der Steuerbehörde noch genehmigt werden, deshalb keine Bewertung)JaNeinNein
Vorteile der drei besten Anbieter bezogen auf Features und Gebühren

Wichitg: finpension versteht sich nicht als rein digitaler Anbieter. Vor allem im Markt der überobligatorischen Vorsorge 1e ist die Beratung der Unternehmen und Versicherten bereits heute ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Dienstleistung. Aber auch bei den anderen Produkten nehmen wir uns sehr gerne die Zeit, Ihre Fragen zu unseren Produkten persönlich zu beantworten und Sie zu begleiten, sei es über den Chat, am Telefon oder einem speziell dafür vereinbarten Video-Call.

In diesem Sinne sehen wir die Digitalisierung nicht als Ersatz für den Kundenkontakt. Die Digitalisierung ermöglich eine Vereinfachung der Prozesse, was automatisch auch zu einer besseren Service-Qualität und Risikokontrolle führt. Vieles aber kann und will der Kunde heute schon selbst machen können, ohne immer den Berater fragen zu müssen. Das muss genau so möglich sein, wie die persönliche Betreuung.

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Beste Vermögensverwalter nach unterschiedlichen Kriterien

Bester Vermögensverwalter aus der Gruppe der externen Vermögensverwalter

True Wealth ist der digitale Vermögensverwalter, der durchaus als Pionier bezeichnet werden darf auf dem Markt für digitale Vermögensverwaltungen (Gründung im 2013). Die Gebühren von True Wealth sind transparent und tief. Sie bewegen sich von 0.50 bis 0.25 %, abhängig von der Höhe der eingebrachten Vermögen. Dazu kommen noch die Produktkosten, die bei den eingesetzten Fonds ebenfalls sehr tief sind (0.13 %). Wie üblich bei externen Vermögensverwaltern, die nur die Vermögensverwaltung nicht aber die Konto- und Depotführung übernehmen können, kommen noch Gebühren für den Fremdwährungswechsel hinzu.

Die Mindesteinlage bei True Wealth beträgt 8’500 Franken, was für einige eine gewisse Hürde darstellt, aber für viele auch nicht. True Wealth hat ein spannendes Tool entwickelt, eine Art Cockpit, mit welchem sich die Anlage-Allokation steuern und überwachen lässt. Dieses Tool dürfte vor allem bei technikaffinen Anlegerinnen und Anlegern auf positive Resonanz stossen.

Die Anlageinstrumente, die von True Wealth eingesetzt werden, sind online ersichtlich, was positiv zu werten ist. Bei vielen anderen Anbietern hapert es mit der Transparenz, wenn es um die Anlagen geht. Das finden wir schade, weil man ja bekanntlich die Katze nicht im Sack kaufen will. Welche Anlageinstrumente eingesetzt werden, ist sehr entscheidend, weil die Bandbreite insbesondere auf der Kostenseite (TER) sehr gross ist.

Wo wir bei True Wealth ein gewisses Fragezeichen setzen, ist bei der Allokation, konkret bei der Aufteilung der Anlagen auf verschiedene Länder und Regionen. True Wealth schreibt dazu nur, dass sie einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgen. Welchen, wissen wir nicht. Der wissenschaftliche Ansatz führt aber dazu, dass die Allokation wesentlich von der effektiven Grösse der Aktienmärkte abweicht, wie die folgende Tabelle zeigt:

Ende 2022
(fp Mitarbeiter A)
Ende 2023
(fp Mitarbeiter B)
All Country
World Index
Grossbritannien11.5%9.7%3.6%
Europa16.3%16.8%ca. 10 %
Asien / Pazifik6.8%9.8%ca. 2 %
Japan10.4%14.8%5.3%
Entwicklungsländer20.5%18.5%ca. 10 %
USA34.5%30.4%63.8%
Grosse Abweichung vom All Country World Index bei der Aktienallokation von True Wealth.

Alternativ bringen wir deshalb noch den zweitbesten digitalen Vermögensverwalter ins Spiel, findependent. Bei findependent beträgt die Gebühr 0.40 bis 0.29 %, dies bei Produktkosten von 0.12 bis 0.25 %. Die Allokation von findependent ist besser nachvollziehbar. findependent setzt allerdings auf einen eher hohen Schweiz-Anteil von rund 40 %. Ein hoher Anteil am Heimmarkt wird auch als Home-Bias bezeichnet. Ein Home-Bias kann zu einem schlechteren Risiko-/Rendite-Verhältnis führen.

Die gute Nachricht: Wem die vorgegebene Allokation nicht passt, der kann sie sowohl bei True Wealth als auch bei findependent selbst manuell ändern.

findependent ist weniger etabliert als True Wealth. Um die Kosten für das Wachstum und die weitere technologische Entwicklung zu decken, werden Investorengelder benötigt. Diese soll teilweise über ein Crowdinvesting generiert werden (Stand Juni 2024).

Bester Vermögensverwalter mit Fokus auf Nachhaltigkeit

Wem eine nachhaltige Investition wichtiger ist als eine gute Performance, der findet sein Glück möglicherweise bei Inyova. Inyova investiert im Gegensatz zu den meisten Robo-Advisor nicht in ETFs, sondern direkt in einzelne Unternehmen. 300 bis 400 Aktien sind im Anlageuniversum von Inyova enthalten.

Grundsätzlich ist das Konzept von Inyova einfach. Inyova fragt Sie als Nutzer:in ab, was Ihre Werte sind (Von da kommt auch der Name Inyova = InYour-Values). Daraus generiert Inyova ein individuelles Portfolio, das aus 30 bis 40 Titeln besteht. Es ist also nichts anderes als eine Filterung von Titel aufgrund von gewissen Kriterien. Was etwas gewöhnungsbedürftig bei Inyova ist, sind die verschiedenen Begriffe, die für die Filter verwendet werden:

  • Handabdruck: Als Handabdruck bezeichnet Inyova den ökologischen und sozialen Impact der Produkte und Dienstleistungen, die ein Unternehmen herstellt und am Markt anbietet. Es geht darum, in Themen zu investieren, die die Welt besser machen.
  • Fussabdruck: Beim Fussabdruck geht es um die Frage, ob das Unternehmen umweltfreundlich produziert und Mitarbeitende fair behandelt, wie auf der Seite von Inyova zu lesen ist.
  • Ausschlusskriterien: Schliesslich können Sie bei Inyova Unternehmen ausschliessen, die Geschäfte betreiben, die Sie nicht wollen (zum Beispiel Unternehmen, die Waffen herstellen). Ob man in Waffengeschäfte investiert, wenn man diese nicht ausschliesst, können wir aber nicht sagen (die 300 bis 400 Unternehmen im Anlageuniversum von Inyova sind auf der Webseite von Inyova nicht aufelistet).

Desweitern engagiert sich Inyova aktiv an Generalversammlungen von Unternehmen, um Ihre Anliegen für eine nachhaltige und sozial gerechte Welt einzubringen. Ob Inyova genügend Macht besitzt, um wirklich etwas zu bewirken, ist allerdings sehr fraglich. Und nützt es nichts, dann kostet es trotzdem. Die Gebühren von Inyova sind deshalb mit 0.9 – 1.2 % eher hoch für einen digitalen Anbieter.

Grösstes Fragezeichen bei Inyova ist ohnehin die wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Obwohl das Konzept sehr einfach ist, ist die Umsetzung personalintensiv. Auch das neuste Angebot von Inyova – Inyova Grow – ist ein Geschäftsmodell, das nicht einfach skalierbar ist. 2022 hatte Inyova sieben Millionen Franken am Markt aufgenommen. Nun sollen es nochmals bis zu sechs Millionen sein [Anmerkung: Die Funding-Limite wurde auf 1.5 Millionen reduziert]. In der Zwischenzeit haben sich die verwalteten Vermögen lediglich von 173 auf 250 Millionen Franken erhöht.

Ein weiterer Punkt, warum wir ein Fragezeichen beim Nachhaltigkeits-Leader machen, ist die Tatsache, dass Inyova nach wie vor nicht FINMA-lizenziert ist, obwohl das entsprechende Gesuch von allen Vermögensverwaltern bis Ende 2022 bei der FINMA eingereicht werden musste.

Bester Vermögensverwalter aus der Gruppe der Banken und Wertpapierhäuser

finpension ist der erste neue Anbieter einer Vermögensverwaltung mit einer höheren Lizenz als kontoführendes Wertpapierhaus.

Bewilligungskaskade der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (PS: Anlageberater brauchen keine Bewilligung, sie müssen sich lediglich in ein Register eintragen lassen)

Die Lizenz als kontoführendes Wertpapierhaus hat den Vorteil, dass finpension die Anlagelösung selbstständig anbieten kann, ohne auf eine Bank angewiesen zu sein. Sowohl Konto- und Depotführung als auch die Vermögensverwaltung übernimmt finpension selbst.

Dies hat für die Kundinnen und Kunden von finpension folgende Vorteile:

  • finpension macht keinen Aufschlag auf den Wechselkurs, wenn Geld in eine Fremdwährung gewechselt werden muss. Das ist sonst üblich bei Banken, weshalb auch Kundinnen und Kunden von externen Vermögensverwaltern, die mit Banken zusammenarbeiten, den entsprechenden Aufschlag zahlen müssen.
  • finpension kann ein Netting machen. Mit Netting versteht man die Konsolidierung von Kauf- und Verkaufsaufträge am Rebalancing-Tag über den gesamten Kundenstamm hinweg. Effektiv an der Börse gehandelt wird dann nur das Netto-Volumen. Das Netting hat den Vorteil, dass weniger Börsenabgaben und Spread-Kosten anfallen. Mit Spread ist die Handelsspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs gemeint. Vermögensverwalter können im freien Vermögen kein Netting machen, weil sie die Aufträge pro Kunde/Kundin einzeln der Bank übermitteln müssen (in der Säule 3a können Sie es möglicherweise schon).
  • finpension kann die Verwaltungsgebühr aufteilen in eine Depotgebühr und eine Vermögensverwaltungsgebühr. Im Gegensatz zur pauschalen Gebühr von externen Vermögensverwaltern, die beide Komponenten beinhaltet, kann die Depotgebühr bei finpension voll vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Pauschalgebühren von externen Vermögensverwaltern sind in der Regel steuerlich nicht abzugsfähig, weil keine Ausscheidung zwischen abzugsfähigen Depotgebühren und nicht abzugsfähigen Vermögensverwaltungsgebühren möglich ist.

Im Gegensatz zu Banken kann finpension desweitern ausspielen, dass mit der Anlagelösung kein bestehendes Geschäft gefährdet wird. Das muss man sich so vorstellen: Wenn eine etablierte Bank eine günstige digitale Vermögensverwaltung lanciert, besteht die Gefahr, dass bestehende Kunden-Gelder aus teuren Angeboten in die günstigere digitale Lösung abfliessen, was zu Umsatzeinbussen führt.

Das kann finpension nicht passieren. finpension hat kein bestehendes Angebot, das durch die neue Anlagelösung kannibalisiert werden könnte. Dadurch kann sich finpension noch stärker darauf konzentrieren, dem Kunden wirklich einen Mehrwert zu bieten.

finpension ist möglicherweise auch deshalb klar der günstigste Anbieter einer integrierten Anlagelösung, wie die folgende Tabelle eindrücklich zeigt:

VerwaltungsgebührProduktkosten der Fonds (TER)
Alpian0.75 %keine Angaben
Basellandschaftliche Kantonalbank (Digifolio)0.75 %0.20 – 0.35 %
Bank CIC (Clevercircles)0.65 – 0.25 %keine Angaben
Bank CIC (Cleverinvest)0.50 %keine Angaben
Postfinance (E-Vermögensverwaltung)0.75 -0.60 %keine Angaben
Radicant0.90 – 0.50 %0.40 – 0.47 %
Raiffeisen (Rio)0.65 %0.30 – 0.60 %
Swissquote (Invest Easy)0.60 %0.14 – 0.21 %
Vontobel (Volt)0.96 – 0.80 %0.17 – 0.79 %
Liechtensteinische Landesbank (wiLLBe)0.49 %keine Angaben
finpension0.39 %0.08 – 0.10 %*
*Fondsgebühren beziehen sich auf die angebotenen Standardstrategien.

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Wie unterscheiden sich digitale Vermögensverwalter in ihrer Struktur?

Robo-Advisor – wie digitale Vermögensverwalter auch genannt werden – kann man unterscheiden in Angebote von externen Vermögensverwaltern und solche von Banken.

Angebote von externen Vermögensverwaltern

Vermögensverwalter werden dann als «extern» bezeichnet, wenn die Vermögensverwaltung nicht durch die Depotbank selbst gemacht wird, sondern durch eine andere, mehr oder weniger unabhängige Dritt-Gesellschaft. In der Bankenwelt wird für externe Vermögensverwalter auch die Abkürzung «EVV» verwendet.

Dreiecksbeziehung beim Angebot von digitalen Vermögensverwaltern

Externe Vermögensverwalter sind:

Vermögensverwalter müssen neu eine Bewilligung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA haben, um ihr Geschäft betreiben zu dürfen. Das Gesuch um Bewilligung musste spätestens Ende 2022 bei der FINMA eingereicht werden. Bis Anfang 2024 hat die FINMA 70 Prozent der Gesuche bewilligt, was mehr als 1’000 Vermögensverwaltern entspricht.

Vielleicht sind Sie erstaunt über die hohe Zahl an Vermögensverwaltern. Der Grund, warum es so viele Vermögensverwalter gibt, ist einfach. Das klassische Vermögensverwaltung-Geschäft ist ein sogenanntes «People-Business». Es gibt viele sehr kleine Vermögensverwalter, die nur einige Millionen von persönlich bekannten Personen verwalten. Hinzu kommt, dass die Einstiegshürde, um als Vermögensverwalter tätig zu sein, vergleichsweise tief ist. Vor diesem Hintergrund ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Vermögensverwalter auf sehr unterschiedlichem Niveau bewegen, was die Qualität der Dienstleistung anbelangt.

Angebote von Banken (und Wertpapierhäuser)

Neben den externen Vermögensverwaltern haben auch Banken neue Anlagelösungen im Markt eingeführt, die kostengünstiger sind als die klassischen Vermögensverwaltungen. Als Kund:in bei einer Bank haben Sie den Vorteil, dass sowohl die Depotführung als auch die Vermögensverwaltung aus einer Hand kommt. Dieser Unterschied zeigt sich am einfachsten Ende Jahr, wo Sie bei einer Bank nur einen Auszug bekommen und nicht je einen von der Bank und einen vom Vermögensverwalter.

Einfache Struktur bei Banken (und Wertpapierhäuser)

Angebote etablierter Banken:

Angebote von neu gegründeten Banken / Wertpapierhäuser:

  • Alpian (by REYL-Gruppe)
  • finpension (ist der einzige bankunabhängige Anbieter mit einer höheren Lizenz)
  • Radicant (by Basellandschaftliche Kantonalbank)

Neo-Banken wie Neon (by Hypothekarbank Lenzburg), Yuh (by Postfinance und Swissquote) oder Revolut bieten bisher nur Trading-Lösungen an, wo man selbst die Titel auswählen muss. Vor kurzem hat Neon das Angebot um einen Sparplan erweitert. Revolut lancierte sogar einen Robo-Advisor, der vorerst aber nur in Österreich und Deutschland verfügbar ist.

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Warum digitale Vermögensverwalter bisher unter ihren Erwartungen blieben

Vor gut zehn Jahren sind die ersten digitalen Vermögensverwalter gestartet. Ihr Ziel war es, den Schweizer Markt durch einfachere und günstigere Angebote umzukrempeln. Bisher mit bescheidenem Erfolg.

Gemäss der Statistik der Schweizerischen Nationalbank belaufen sich per März 2024 die Vermögen von Schweizer Privatkund:innen, die in Wertschriften angelegt sind, immerhin auf 858 Milliarden Franken. Die Vermögen, welche neue digitale Vermögensverwalter bisher akquirieren konnten, schätzen wir im Vergleich dazu auf weniger als zwei Milliarden Franken, was einem Marktanteil von weniger als 0.2 % entspricht.

Neue AnbieterGegründetVerwaltete Vermögen
True Wealth2013> CHF 1’000 Mio.
Inyova2017> CHF 250 Mio.
Selma2016> CHF 200 Mio.
findependent2019> CHF 100 Mio.
andere Anbieter(keine Zahlen veröffentlicht)

Zwar gibt es noch weitere digitale Angebote, die bereits mehr als eine Milliarde oder zumindest einige hundert Millionen an Vermögen verwalten. Bei ihnen handelt es sich allerdings um Angebote von etablierten Playern wie Raiffeisen (Raiffeisen Rio), Postfinance (E-Vermögensverwaltung) oder Swissquote (Invest Easy).

Neue Angebote von etablierten Playern haben es von Natur aus deutlich einfacher. Sie kommen rascher auf ein gewisses Volumen, indem bestehende Kund:innen Gelder umschichten. Der Nachteil ist offensichtlich. Bestehende Produkte, die oft deutlich höhere Gebühren aufweisen, müssen interne Abflüsse hinnehmen. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer «Kannibalisierung».

Was sind die Gründe?

Woran liegt es, dass unabhängige digitale Vermögensverwalter bisher nicht gemäss ihren Vorstellungen wachsen konnten? True Wealth zum Beispiel hatte sich erhofft, bereits 2017 eine Milliarde an verwalteten Vermögen und damit die Gewinnschwelle zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, dauerte es schliesslich sechs Jahr länger. Alle anderen Anbieter dürfen die Gewinnschwelle noch nicht erreicht haben und sind auf weitere Kapitalspritzen angewiesen.

Eigentlich wären digitale Lösungen deutlich günstiger und viel transparenter als herkömmliche Vermögensverwaltungen. Da könne man meinen, dass ihnen die Gelder nur so zufliegen müssten.

Eine Erklärung für dieses Phänomen ist schwierig. Angenommen Herr und Frau Schweizer könnten mit einer digitalen Lösung jährlich nur schon ein halbes Prozent an Kosten sparen, dann wären bereits Einsparungen von mehreren Milliarden Franken möglich. Jährlich, versteht sich.

Es scheint also, dass tiefe und transparente Gebühren alleine nicht reichen, um vermögende Kundinnen und Kunden von einer digitalen Lösung zu überzeugen. Was braucht es sonst?

Tiefere Einstiegshürde ebenfalls kein Erfolgsgarant

Neben tiefen und transparenten Gebühren zeichnen sich digitale Vermögensverwalter insbesondere durch tiefe Mindestbeträge aus. Wo klassische Vermögensverwaltungen erst ab 100’000 Franken oder einem Mehrfachen davon zugänglich sind, kann man bei digitalen Anbietern bereits ab wenigen hundert oder tausend Franken Geld anlegen.

Das eigentliche Problem dabei besteht aber darin, dass die Vermögensverwalter damit zwar ihre Zielgruppe erweitert, aber nach wie vor nicht an die vermögenden Privatpersonen herankommen. Denn Personen mit einem Vermögen von unter 100’000 Franken gehören nur drei Prozent der Vermögen in der Schweiz. Also erschliessen sich digitale Vermögensverwalter durch die Senkung der Eintrittshürde einen zusätzlichen Markt von lediglich drei Prozent. Das ist nicht gerade berauschend.

Interessanter wären Personen mit einem Vermögen von 200’000 bis 2 Millionen. Einerseits sind diese Haushalte relativ zahlreich. Andererseits vereinen sie rund 36 Prozent der Vermögen in der Schweiz, wie die folgende Grafik zeigt.

Quelle: Bundesamt für Statistik

Einfache Online-Eröffnung schön und gut, aber nicht ausreichend

Weiter unterscheiden sich digitale Vermögensverwalter durch die deutlich einfachere Kontoeröffnung, die vollständig online erfolgt. Aber auch das scheint nicht zum durchschlagenden Erfolg zu führen.

Wir gehen davon aus, dass viele Personen keinen Nachteil darin sehen, wenn Sie sich Zeit nehmen müssen für ein persönliches Beratungsgespräch. Sei dies vor Ort beim Kundenberater oder in einem Online-Gespräch. Im Gegenteil, vermutlich gibt ihnen ein solches Gespräch das nötige Vertrauen, in den richtigen Händen zu sein. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch eine Studie der Hochschule Luzern, die eher im hybriden Modell die Zukunft sieht (Kombination von digitaler Lösung und persönlicher Beratung).

In diesem Punkt unterscheidet sich eine Vermögensverwaltung aus unserer Sicht klar von einer Bezahl-App. Bei einer Bezahl-App wie Neon, Yuh oder Zak dürfte ein einfaches Onboarding deutlich wichtiger sein als bei der Vermögensanlage.

Das will nicht heissen, dass ein einfaches Onboarding nicht hilft, aber es ist und bleibt kein Selbstläufer.

Möglicherweise ist es auch eine Generationenfrage

Ein grosser Teil der Vermögen in der Schweiz gehört Personen, die sich bereits im Pensionsalter befinden, wie die nächste Grafik eindrücklich zeigt. Gut möglich also, dass es auch eine Generationenfrage ist. Möglich auch, dass zukünftige Generationen kritischer sind gegenüber intransparenten Angeboten mit versteckten Gebühren.

Quelle: Die Volkswirtschaft

Abgesehen davon darf man aber nicht erwarten, dass sich die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden grundlegend ändern werden. Wenn es um die Anlage des eigenen, möglicherweise hart verdienten Vermögens geht, wird auch in Zukunft das Vertrauen entscheidend sein.

Interessant im Zusammenhang mit der erwähnten Statistik ist auch, dass der Anstieg der Vermögen insbesondere zwischen 50 und 70 Jahren erfolgt, genau in der Zeit also, wo auch die Pensionierung eine grosse Rolle spielt.

Im Gegensatz zu den digitalen Vermögensverwaltern, die teilweise (gefühlt) primär um junge, weniger vermögende Kundinnen und Kunden buhlen, hat sich ein anderer Anbieter perfekt auf die Zielgruppe im Alter ab 50 eingeschossen: Das VZ Vermögenszentrum. Das Geschäftsmodell des Vermögenszentrums ist relativ einfach. Das VZ bietet Pensionsplanungen an, gewinnt dadurch das Vertrauen der potentiellen Kundinnen und Kunden und generiert so nebenbei viele interessante Vermögensverwaltungsmandate. So belaufen sich die verwalteten Vermögen beim Vermögenszentrum per Ende 2023 bereits auf 44.9 Milliarden Franken (nicht aufgeteilt in Vorsorgevermögen und nicht gebundene Vermögen). Wir denken, dass sich digitale Anbieter sich das eine oder andere vom Vermögenszentrum abschauen können.

Es gibt Alternativen zur Vermögensverwaltung

Schliesslich darf man nicht vergessen, dass man als Anleger nicht auf einen digitalen Vermögensverwalter angewiesen ist. Es ist möglich, die Fonds selbst zu kaufen und über einen Online-Broker zu investieren.

Personen, die gewisse Erfahrungen mit Anlagen haben und Angebote online vergleichen, landen also nicht automatisch bei einem digitalen Vermögensverwalter. Ein Teil dieser Gruppe wird die Anlagen selbst über einen Online-Broker wie Swissquote, Postfinance, Saxo Bank, DEGIRO oder Interactive Brokers kaufen und so – wenn sie es denn richtig machen – sogar nochmals etwas günstiger fahren.

Ein Fallstrick bei der Anlage über Online-Broker sind die Gebühren für den Fremdwährungswechsel. Teilweise sind die Depotgebühren sehr tief gehalten, gleichzeitig fallen aber hohe Wechselkosten an beim Tausch von Geld in eine fremde Währung. Bei Swissquote kostet ein Fremdwährungswechsel beispielsweise bereits 0.95 %, was deutlich mehr ist als bei digitalen Vermögensverwaltern (finpension 0.0 %, True Wealth 0.1 %, findependent 0.5 %).

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Zum Schluss ein Wort zum Thema Sicherheit

Zu guter Letzt möchten wir es nicht unterlassen, das Thema Konkursrisiko zu beleuchten. Wir haben dieses Thema bisher aufgespart, weil es bei einer Anlagelösung, die in Wertschriften investiert, untergeordneter Bedeutung ist.

Da Ihr Geld in der Regel bei einem Vermögensverwalter in Fonds (ohne Gegenparteienrisiko) investiert wird, liegt es nicht auf der Bilanz der Bank. In einem Konkurs fällt es deshalb nicht in die Konkursmasse. Nur der Anteil, der in Cash gehalten wird, ist vom Konkursrisiko der Depotbank betroffen. Bis 100’000 Franken der Einlagen in Cash sind zudem von der Einlagesicherung geschützt. Der Anteil, der in Cash gehalten wird, ist oft deutlich tiefer.

Wichtig: Sollte es sich um andere Anlagen handeln, die ein Gegenparteienrisiko aufweisen, wie beispielsweise Tracker Zertifikate oder Strukturierte Produkte, dann stimmt diese Aussage nicht. Dann ist Ihre Investition gefährdet, wenn die Gegenpartei Konkurs gehen sollte.

finpension als Wertpapierhaus funktioniert in dieser Belange wie eine Bank. Guthaben bei finpension sind ebenfalls von der Einlagesicherung geschützt. finpension setzt zudem nur Anlagen ein, die kein Gegenparteienrisiko aufweisen.

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