Bei finpension nutzen wir zur Berechnung des Einstandspreises von Assets das FIFO-Prinzip. Wir erklären den Begriff FIFO, wie man den Einstandspreis damit berechnen kann und was der Unterschied zur Durchschnittsmethode ist.
Inhalt
FIFO bei Investments: Was bedeutet First in, First out? |
Wie kann ich den Einstandspreis berechnen? |
Einstandspreis berechnen mit dem FIFO-Prinzip |
Einstandspreis berechnen mit der Durchschnittsmethode |
FIFO bei Investments: Was bedeutet First in, First out?
Das FIFO-Prinzip (First in, First out) regelt die Reihenfolge von Käufen und Verkäufen von Wertschriften. Dabei werden die zuerst gekauften Wertschriften auch als erste wieder verkauft. Anders als in Deutschland ist das FIFO-Prinzip in der Schweiz für Privatanleger nicht gesetzlich vorgegeben. Das liegt daran, dass private Anleger in der Schweiz Kapitalgewinne aus Wertschriften nicht versteuern müssen.
Wie kann ich den Einstandspreis berechnen?
Der Einstandspreis bezeichnet den tatsächlichen Kaufpreis, den Sie für eine Anlage wie etwa einen ETF bezahlt haben. Dazu gehören auch alle zusätzlichen Kosten, die beim Kauf anfallen. Das können etwa Stempelsteuern oder Brokergebühren sein.
Komplizierter wird es, sobald Sie Käufe und Verkäufe tätigen. Dann gibt es zwei Methoden, wie Sie den Einstandspreis berechnen können:
- Mit der FIFO-Methode.
- Mittels der Durchschnittsmethode.
Einstandspreis berechnen mit dem FIFO-Prinzip
Zur Berechnung des Einstandspreises verwenden wir von finpension das FIFO-Prinzip. Hierbei wird bei der Berechnung berücksichtigt, dass die ersten gekauften Anteile auch als erstes wieder verkauft werden. Der Einstandspreis errechnet sich anhand der Kaufpreise der noch übrigen Assets.
Der Einstandspreis nach der FIFO-Methode berechnet sich konkret folgendermassen:
- Multiplizieren Sie die Stückzahl jedes Kaufs mit dem jeweiligen Einstandspreis.
- Addieren Sie die Ergebnisse aller Käufe.
- Teilen Sie die Summe durch die Gesamtanzahl der Anteile.
Beispielrechnung mit FIFO-Methode
Dazu ein Beispiel. Wir nehmen ein Portfolio, in welchem es vom selben Asset zwei Käufe und einen Verkauf gab:
Datum | Fonds | Stückzahl | Einstandspreis | Cashflow |
23.07.2020 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | 10 | 1’373.76 | -13’737.60 |
01.09.2021 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | 2 | 1’679.18 | -3’358.36 |
25.05.2022 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | -5 | 1’581.06 | 7’905.30 |
Nach dem FIFO-Prinzip wurden am 25. Mai 2022 fünf Stück der am 23. Juli 2020 erworbenen Anteile verkauft. In die Berechnung des Einstandspreises fliesst demnach folgender Bestand ein:
Datum | Fonds | Stückzahl | Einstandspreis |
23.07.2020 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | 5 | 1’373.76 |
01.09.2021 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | 2 | 1’679.18 |
Einstandspreis nach FIFO | 7 | 1’461.02 |
In unserem Beispiel haben Sie insgesamt 7 Teile übrig, wofür die Berechnung des Einstandspreises folgendermassen aussieht:
(5 x 1’373.76 + 2 x 1’679.18) / 7 = 1’461.02
Einstandspreis berechnen mit der Durchschnittsmethode
Würde man den Einstandspreis anhand der Cashflows berechnen ohne das FIFO-Prinzip zu beachten, würde man auf einen anderen Einstandspreis kommen. In diesem Fall wäre der Einstandspreis sogar tiefer als der tiefste je erzielte Kaufpreis.
Datum | Fonds | Stückzahl | Preis | Cashflow |
23.07.2020 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | 10 | 1’373.76 | -13’737.60 |
01.09.2021 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | 2 | 1’679.18 | -3’358.36 |
25.05.2022 | CSIF (CH) Equity Switzerland Large Cap Blue ZB | -5 | 1’581.06 | 7’905.30 |
Einstandspreis nach Durchschnittsmethode | 7 | 1’312.95 | -9’190.66 |
Der Grund für dieses nicht gerade intuitive Ergebnis: Mit dem Verkauf der fünf Anteile hat man einen Gewinn erwirtschaftet und dieser Gewinn drückt den durchschnittlichen Einstandspreis:
- Der durchschnittliche Einstandspreis vor dem Verkauf der fünf Stück lag bei 1’424.66.
- Mit dem Verkauf von fünf Stück erzielte man demnach einen Gewinn 781.98 (156.40 x 5 Stück).
- Verteilt man diesen Gewinn auf die restlichen 7 Stück (111.71), reduziert sich so der durchschnittliche Einstandspreis auf 1’312.95.
Der Einstandspreis nach dem FIFO-Prinzip ist zwar schwieriger zu berechnen. Es liefert aber realistischere Ergebnisse und verhindert, dass der Einstandspreis unter den niedrigsten je erzielten Kaufpreis fällt.
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