Es gibt zwei Systeme zur Berechnung der Pensionskassen-Leistungen wie etwa der Rente. Wir erklären das Leistungsprimat, Beitragsprimat und die Kombination der beiden Modelle. Zudem erfahren Sie, welches Modell am häufigsten angewendet wird.
Inhalt
Was ist das Leistungsprimat bei der Pensionskasse?
Beim Leistungsprimat hängt die Höhe der Rente vom zuletzt versicherten Lohn ab. Die Rente ist also im Voraus definiert und wird in Prozenten des letzten Lohnes angegeben. Anders als im Beitragsprimat gibt keine Mindestverzinsung und keinen Umwandlungssatz. Dazu ein Beispiel:
- Wir gehen von einem Lohn von 88’200 Franken aus.
- Der versicherte Lohn abzüglich des Koordinationsabzugs von 25’725 Franken beträgt 62’475 Franken
- 60 Prozent des versicherten Lohns ergibt dann eine jährliche Rente von 37’485 Franken.
Was ist das Beitragsprimat?
Beim Beitragsprimat ist die Rentenhöhe abhängig davon, wie viel Geld die versicherte Person angespart hat. Das angesparte Altersguthaben wird zum Mindestzinssatz gemäss BVG verzinst und zum Zeitpunkt dear Pensionierung in eine jährliche Rente umgewandelt. Wie hoch die Rente sein wird, ist daher erst am Ende des Berufslebens absehbar.
Im BVG-Obligatorium kommt aktuell ein Umwandlungssatz von 6.8 Prozent zur Anwendung. Bei 100’000 Franken Altersguthaben ergibt das eine jährliche Rente von 6’800 Franken.
Leistungsprimat vs. Beitragsprimat: ein Vergleich
Beitragsprimat | Leistungsprimat | |
Rente hängt ab | von der Beitragshöhe bzw. dem angesparten Kapital | vom versicherten Lohn |
Finanzielles Risiko liegt | zum Grossteil bei der versicherten Person | beim Arbeitgeber und der Pensionskasse |
Welches Modell kommt häufiger vor?
Das Leistungsprimat ist ein Auslaufmodell. Gemäss der Schweizer Pensionskassenstudie von Swisscanto verwenden nur noch 2 Prozent der Pensionskassen dieses Modell. 2005 waren gemäss Pensionskassenstatistik des Bundes immerhin noch 22 Prozent der Versicherten im Leistungsprimat.
Kombination von Beitrags- und Leistungsprimat: Duoprimat
Heute wird die Kombination von Leistungs- und Beitragsprimat immer beliebter. Zwei Drittel der Pensionskassen setzen bereits auf die Kombination, oft auch Duoprimat genannt. In diesem Modell werden Vorsorgeleistungen wie die Rente mit dem Beitragsprimat berechnet, Risikoleistungen für Invalidität und Tod hingegen mit dem Leistungsprimat.
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