In diesem Beitrag erklären wir den Begriff Private Equity und zeigen, wie Sie als Schweizer Privatanleger oder Privatanlegerin am besten und kostengünstigsten in Privat Equity investieren können. Denn es gibt unterschiedliche Wege, wie man in Private Markets investieren kann.
Inhaltsverzeichnis
Private Equity: Was ist das?
Vorweg zu den Begrifflichkeiten. Private Equity ist der gängige Begriff für Privatmarktanlagen. Streng genommen sind damit aber nur Investitionen in Aktien gemeint.
Der weniger geläufige, aber umfassendere Begriff für Privatmarktanlagen heisst «Private Markets». Zu Private Markets gehören auch andere Formen wie Private Debt (private Obligationen), Private Infrastructure (private Infrastrukturen), Private Real Estate (private Immobilien) usw.
Mit «privat» ist gemeint, dass die Anlagen nicht öffentlich an einer Börse gehandelt werden. Die Unternehmen der Anlageklasse Private Equity sind also nicht börsenkotiert.
Hinweis: In diesem Beitrag verwenden wir den Betriff Private Equity teilweise als Synonym für Private Markets.
Zugang zu Private Markets über Banken: Teuer und kompliziert
Der klassische Schlüssel ins Reich von Private Markets ist Ihr Bankberater oder Ihre Bankberaterin. Er oder sie kann Ihnen vermutlich Zugang zu entsprechenden Anlagen verschaffen.
Sie merken: Wir müssen etwas vorsichtig sein mit unserer Formulierung. Wir gehen nämlich davon aus, dass weit nicht alle Banken die Möglichkeit anbieten, in Privatmarktanlagen zu investieren.
Selbst wenn Ihre Bank solche Anlagen ermöglichen kann, stehen Sie vor weiteren Hürden, die Sie zuerst überwinden müssen.
1. Hohe Mindestinvestitionen
In der Regel verlangen Banken sehr hohe Mindestinvestitionen von mehreren 100’000 Franken.
2. Zugang nur für professionelle Anleger und Anlegerinnen
Zudem gewähren viele Banken den Zugang nur für Personen mit entsprechendem Spezialwissen oder hohem Vermögen.
Das liegt daran, weil nur qualifizierte Kunden in solche Fonds investieren dürfen. Das will der Gesetzgeber so. Er will damit kleine Privatanleger vor den Risiken schützen, die Privatmarktanlagen bergen. Gemäss Gesetz (Art. 5 Abs. 2 FIDLEG) gilt als vermögend, wer gegenüber dem Finanzdienstleister glaubhaft erklärt, dass er oder sie:
- die Risiken von Privatmarktanlagen verstehen kann (aufgrund persönlicher Ausbildung oder beruflicher Erfahrungen) und über ein Vermögen von mindestens 500’000 Franken verfügt; oder
- über ein Vermögen von mindestens 2 Millionen Franken verfügt.
Auch als qualifizierte Anleger gelten Privatpersonen, falls die Anlagen im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandats gekauft und gehalten werden (vgl. Art. 10 Abs. 3ter KAG).
3. Viele Formulare
Damit die Bank sich absichern kann, erwartet Sie als potentieller professioneller Anleger in Private Equity ein Berg von Formularen und Erklärungen. Diese müssen Sie zusammen mit Ihrem Bankberater abarbeiten.
4. Hohe Gebühren
Wer die Formularflut überstanden hat, dem öffnet sich das Tor zu Private Equity. Gut möglich, dass Ihre Freude aber nur kurz währt. Oder ist Ihnen bewusst, dass zusätzlich zu den schon relativ hohen Kosten der Private-Equity-Fonds noch teilweise happige Bankgebühren dazukommen?
Uns liegt ein Angebot einer Schweizer Bank vor, das wie folgt aussieht:
- Depotgebühr jährlich wiederkehrend: 0.50 %
- Ausgabekommission einmalig: 3 %
- Mindestanlagesumme: 1’000’000 Franken
Sollte Ihnen die Lust an Private Equity deshalb vergangen sein, können wir Sie beruhigen. Es gibt mittlerweile Alternativen.
Private-Equity-Fonds: einfacher Zugang für Privatanleger über neue Anbieter
Mindestanlage-summe | Einmalige Abschlussgebühr | Jährliche Verwaltungsgebühr | Gebühren des Fonds | |
finpension | CHF 1 | 0 % | 0.39 % | zusätzlich abhängig vom Fonds |
Everon | CHF 25’000 | n.a. | 1.05 % | zusätzlich abhängig vom Fonds |
Moonfare (ausländischer Anbieter) | CHF 50’000 | 0.50 bis 1.50 % | 0.35 bis 1.15 % | zusätzlich abhängig vom Fonds |
Private Equity bei finpension – Partners Fund und Schroders
finpension bietet seit Kurzem eine Anlagelösung an, mit der Sie als Privatanleger ab einem Franken in Private Equity investieren können. Das darf durchaus als revolutionär bezeichnet werden. Bisher waren Einstiegshürden von mehreren 10’000 oder sogar 100’000 Franken üblich.
Doch damit nicht genug. Bei finpension sind nicht nur die Einstiegshürden sehr niedrig, sondern auch die Gebühren, wie der Vergleich in der Tabelle oben zeigt. Mit der jährlichen Verwaltungsgebühr von 0.39 % können Sie bei finpension in zwei Privatmarkt-Fonds investieren, in einen von Partners Group und einen von Schroders.
Durch den Abschluss eines Vermögensverwaltungsmandates mit finpension gelten Sie nach dem Kollektivanlagegesetz als qualifizierter Anleger. Zudem müssen Sie über eine sehr hohe Risikofähigkeit verfügen und Ihr Wissen unter Beweis stellen, dass Sie Privatmarktanlagen und ihre Besonderheiten verstanden haben. Dies wird mit einem Quiz geprüft.
finpension verfügt über die Lizenz als Wertpapierhaus. Diese Lizenz erlaubt es finpension, sowohl die Depotführung als auch die Vermögensverwaltung anzubieten. Darin unterscheidet sich finpension zu bankexternen, digitalen Vermögensverwaltern, die mit einer Bank zusammenarbeiten, wenn es um die Konto- und Depotführung geht.
Everon – Kooperation mit Stableton
Den Ersten, den Sie möglicherweise bei der Suche nach Privat Equity finden, ist Everon. Everon hiess ursprünglich Finclé und wurde 2019 in Zürich gegründet. Die Mindestanlagesumme bei Everon beträgt 10’000 bis 25’000 Franken, wie in der FAQ-Sektion auf ihrer Webseite zu lesen ist. Was wir jedoch auf der Webseite von Everon nicht in Erfahrung bringen konnten, ist die Gebühr, die Everon für ihre Dienste verlangt.
In einem Review vom Blogger «The Poor Swiss» steht, dass Everon eine Verwaltungsgebühr von 1.05 % verlangt, die sich aus einer Depotgebühr von 0.35 % und einer Vermögensverwaltungsgebühr von 0.70 % zusammensetzt.
Dazu muss man wissen, dass Everon keine Bank ist, sondern ein Vermögensverwalter. Diesbezüglich ist der Blog von The Poor Swiss falsch. Everon arbeitet mit Banken (gemäss unserem Wissensstand mit der Hypothekarbank Lenzburg und der UBS) zusammen, die die Depotführung übernehmen.
Everon führt auf ihrer Webseite die Logos von einigen bekannten Private-Equity-Firmen auf:
- Ardian
- Blackstone
- Carlyle
- EQT
- KKR
- Partners Group
- Schroders
Zudem ist Everon gemäss einem Bericht auf Finews eine Partnerschaft mit Stableton eingegangen. Über Stableton können Sie etwas weiter unten mehr lesen.
Viele weitere Anbieter
Es gibt viele weitere (ausländische) Anbieter. Einige wurden auch schon in Schweizer Tageszeitungen erwähnt. Dazu zählen iCapital, Titanbay oder Moonfare.
Partizipation an der Wertentwicklung von Private Equity über Zertifikate
Swissquote – Zertifikat von Stableton
Wie schon Everon so ist auch Swissquote eine Kooperation mit Stableton eingegangen, um Privatanlegern Private Equity zugänglich zu machen. Das Produkt von Stableton wird dementsprechend von Swissquote angeboten und beworben.
Beim Produkt von Stableton handelt es sich um ein aktiv gemanagtes Zertifikat, das Stableton Unicorn Index AMC. Wie ein Zertifikat funktioniert, lesen Sie in einem anderen Kapitel. Hier nur so viel: Im Gegensatz zu einem Fonds tragen Sie als Anleger:in bei einem Zertifikat ein Gegenparteienrisiko.
Als Vorteil gegenüber einem Fonds nennt Stableton eine bessere Liquidität. Wir gehen davon aus, dass Stableton mit der besseren Liquidität eine schnellere Rücknahme des Zertifikats meint. Konkret sei eine wöchentliche Rücknahme möglich. Bei klassischen Private-Equity-Investments ist eine vorzeitige Rücknahme in der Regel ausgeschlossen (Ausnahme: Verkauf auf dem Sekundärmarkt). Auch bei semi-liquiden Strukturen müssen Rücknahmen mehrere Monate im Voraus angemeldet werden (Notice Period). Weiter erwähnt Stableton, dass das Zertifikat auf dem Sekundärmarkt weiterverkauft werden kann. Das Zertifikat soll später auch an der Börse handelbar sein.
Doch weil Stableton bei höheren Abflüssen entsprechend Zeit braucht, diese Position intern abzubauen*, kann die wöchentliche Rücknahme nicht garantiert werden. Bei zu hohen Abflüssen kann die Rücknahme – genau gleich wie bei Private-Equity-Fonds – von Stableton ausgesetzt werden. Auch bei der erwähnten Variante des Verkaufs über den Sekundärmarkt muss erwähnt werden, dass man da zuerst mal einen Käufer finden muss. In guten Zeiten kann das funktionieren, aber in einer Krise möglicherweise nicht mehr oder nur mit hohen Abschlägen.
*Herausgeber von Zertifikaten sind nicht dazu verpflichtet, die Positionen zu halten.
Transaktionen auf dem Sekundärmarkt können auch aus anderen Gründen sehr teuer sein. Zum Beispiel wenn eine hohe Preisspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs besteht oder hohe Vermittlergebühren beziehungsweise Provisionen bezahlt werden müssen. Bei Moonshot beträgt die Vermittlergebühr auf dem Sekundärmarkt beispielsweise 8.5 %.
Zertifikate von Moonshot
Moonshot ist ebenfalls ein Anbieter von Zertifikaten, die thematisch ausgerichtet sind: Blockchain, Pre-IPO, Fixed Income, Private Equity, Immobilien und Moonshot Cleantech. Mehr Informationen gibt es nur für registrierte Nutzer:innen.
Strukturierung von Private-Equity-Investitionen
Direktinvestitionen in Private Equity
Die klassische Form, um in Privatmarktanlagen zu investieren, sind Direktinvestitionen. In diesem Fall investieren Sie als Anleger:in direkt in ein Unternehmen oder ein Projekt. So erwerben Sie von der entsprechenden Firma eine Beteiligung (Aktien), oder Sie stellen dieser Firma Fremdkapital zur Verfügung (Obligationen).
Weil es oft um sehr hohe Beträge geht, ist diese Form von Investitionen nur wenigen Personen zugänglich.
Der typische Investitionszyklus sieht dabei einer J-Kurve ähnlich. Zuerst werden in verschiedenen Tranchen die von den Investoren versprochenen Gelder abgerufen (Capital Call) und investiert. Erst nach mehreren Jahren erfolgen dann die Rückflüsse in Form von Kapital und Gewinn (dies natürlich unter der Voraussetzung, dass sich die Investition erwartungsgemäss entwickelt hat).
Auf Private-Equity-Anlagen spezialisierte Unternehmen bieten Möglichkeiten an, um das Risiko auf verschiedene Privatmarktanlagen zu streuen. Sie führen die Investoren und die Investitionsobjekte zusammen und nutzen dazu oft Fondshüllen, worauf wir im nächsten Kapitel eingehen.
Private-Equity-Fonds
Eine Weiterentwicklung, die eine Investition für ein breiteres Publikum ermöglichen soll, stellt der Fonds dar. Ein Fonds ist ein Gefäss, das Einlagen von verschiedenen Anlegern bündelt, um gemeinsam in Anlagen zu investieren. Falls sich die getätigten Anlagen positiv entwickeln, steigt auch der Wert des Fonds.
Es gibt verschiedene Formen von Private-Equity-Fonds. Einerseits sind da die Closed-end-Funds, die nach Erreichen der erforderlichen Mittel für weitere Investoren geschlossen werden. Andererseits gibt es Evergreen Funds, die keine Limite kennen, stetig neue Investoren aufnehmen und dementsprechend auch laufend neue Investitionen tätigen.
Eine andere Form, Private-Equity-Fonds zu unterscheiden, ist die rechtliche Struktur des Fonds. Diese ergibt sich durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Landes, in dem ein Fonds aufgelegt wird. Je nach Land sind andere Strukturen möglich und zulässig. In Europa ist der SICAV weit verbreitet. Beim SICAV handelt es sich um eine Gesellschaft mit variablem Kapital. Ein Konstrukt der EU ist der ELTIF, was so viel heiss wie «Europäische langfristige Investmentfonds». Wieder in anderen Ländern sind Fonds als Trust strukturiert.
Die Herausforderung bei der Strukturierung von Privatmarktanlagen in Fonds ist die fehlende Liquidität der Anlagen. Weil die Anlagen nicht an einer Börse gehandelt werden, können sie nicht so rasch wieder verkauft werden. Aus diesem Grund können Private-Equity-Fonds die Auszahlung aus dem Fonds (Redemption) stark einschränken oder bei sehr hohen Abflüssen sogar für eine gewisse Zeit ganz aussetzen.
Fund-of-Funds für Private Equity
Nochmals eine Weiterentwicklung stellt der Fund-of-Fund dar. Dabei handelt es sich um einen Dachfonds, der in verschiedene Subfonds investiert. Das macht Sinn, wenn man als Investor das Risiko auf mehrere Portfolios von unterschiedlichen Private-Equity-Firmen verteilen möchte.
Erfolg oder Misserfolg von Privatmarktanlagen hängen nämlich sehr stark vom Portfoliomanager und dessen Entscheiden ab, in welche Projekte er oder sie investiert. Aber nicht nur deshalb ist eine Risikostreuung sinnvoll. Privatmarktanlagen sind wie Hedge-Funds weniger stark reguliert und intransparenter als an Börsen kotierte Anlagen. Auch deshalb macht es Sinn, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Diesem Bedürfnis der Risikostreuung kommt der Fund-of-Fund nach. Ein Nachteil hat die Fund-of-Fund-Struktur allerdings. Es fallen nochmals Kosten auf der Stufe des Dachfonds an.
Bei dem UBS AST 3 Private Equity Evergreen Secondary (ESF) (Link nur als institutioneller Anleger abrufbar) beträgt diese beispielsweise zwischen 0.98 und 0.62 Prozent (zuzüglich Performance-Fee von 10 %). Dieser Fonds von UBS investiert vor allem auf dem Sekundärmarkt in Privatmarkt-Fonds, indem er Anteil von anderen Investoren mit einem Abschlag übernimmt. Der andere Dachfonds von UBS, ein Closed-End-Fonds, ist der UBS AST 3 Global Private Equity Growth V.
Bei anderen Fonds handelt es sich ebenfalls um eine abgewandelte Form eines Dachfonds, einem sogenannten Feeder-Fund. Es gibt auch Fund-of-Funds, die sich so nennen, weil sie in Investmentfirmen wie Partners Group investieren. Aber das ist etwas anders. Dabei handelt es sich um Listed Private Equity.
Private-Equity-Zertifikate
Zertifikate sehen ähnlich aus wie Fonds, sie funktionieren aber anders. Die Herausgeber von Zertifikaten geben Ihnen lediglich ein Versprechen, das in den Bedingungen des Zertifikats näher umschrieben ist. Ein gängiges Versprechen ist es, die Wertentwicklung von gewissen Aktien – sogenannten Underlyings – abzubilden.
Ein Bespiel, das zwar nichts mit Private Equity zu tun hat, aber aus anderen Gründen in der Branche eine gewisse Bekanntheit erlangte, ist das Zertifikat der Migros Bank, der Gender Equality Tracker von Ellexx. Es bildet die Wertentwicklung der Aktien von 30 ausgewählten Unternehmen ab.
Welche Massnahmen der Emittent – wie ein Herausgeber von Wertpapieren auch genannt wird – ergreift, um das Versprechen einzuhalten, steht auf einem anderen Blatt. Er kann die Underlyings selbst eins zu eins erwerben, muss aber nicht. Kauft der Herausgeber die Underlyings nicht selbst, dann geht er ein Risiko ein, wenn die Kurse steigen. Dasselbe gilt, wenn die Kurse sinken, das Zertifikat aber einen Kapitalschutz beinhalten sollte. Bei strukturierten Produkten ist das oft der Fall.
Was wollen wir damit sagen: Mit einem Zertifikat können Sie zwar wie bei einem Fonds in die Wertentwicklung von gewissen Aktien investieren, aber nicht in die Aktien selbst. In Tat und Wahrheit gehen Sie lediglich einen Vertrag mit Ihrer Gegenpartei ein, der Ihnen eine Wertentwicklung gemäss den Angebotsbedingungen garantiert. Zusätzlich zur Wertschwankung der Underlyings tragen Sie als Investor das Ausfallrisiko des Herausgebers.
Zu den Anbietern von Zertifikaten zählen Stableton und Moonshot. Beide vertreiben aktiv verwaltete Zertifikate, sogenannte AMCs (Actifely Managed Certificates). Bei aktiv verwalteten Zertifikaten kann der Verwalter die Zusammensetzung des Portfolios zu jedem Rebalancing-Zeitpunkt selbst verändern.
«Liquid» oder «Listed» Private Equity
Und nun noch zur letzten Möglichkeit, wie man in Private Equity investieren kann: Listed Private Equity. Damit sind börsengehandelte Aktien von Private-Equity-Firmen gemeint.
Sind Sie verwirrt, weil Private Equity ja genau nicht börsengehandelte Anlagen sind? Nicht weiter tragisch. Es ist einfach erklärt. Den in diesem Fall handelt es sich eigentlich gar nicht um Private Equity. Es geht nur darum, in Unternehmen zu investieren, die Zugang zu solchen Anlagen ermöglichen, zum Bespiel in Aktien von Partners Group. Und die sind an der Börse kotiert.
Es ist also dasselbe wie wenn Sie statt in Gold in Aktien von Goldminen investieren. Das ist auch bei Private-Equity-Firmen möglich, wozu es auch entsprechende Fonds gibt, zum Beispiel den iShares Listed Private Equity UCITS ETF. Ein anderer ist der Xtrackers LPX Private Equity Swap UCITS ETF.
Strategien von Private-Equity-Investitionen
Private Equity kann einerseits unterteilt werden in Venture, Buyouts und Growth oder wie bei anderen Anlagefonds in Themen und Regionen. Wir gehen in diesem Kapitel kurz darauf ein, was mit diesen Begriffen gemeint ist.
Venture Private Equity
Bei Venture handelt es sich um Finanzierungen von Unternehmen, die erfolgreich gegründet wurden und nun Geld suchen, um das Geschäft aufzubauen und zu entwickeln. Oft haben die Unternehmen schon erste Kunden akquiriert oder befinden sich in entsprechenden Gesprächen.
Als Gegenleistung für das zur Verfügung gestellte Kapital treten die Gründerinnen und Gründer von Startups einen Anteil der Aktien an die Investoren ab. Aufgrund dieses Anteils und des von den Investoren dafür bezahlten Preises kann abgeleitet werden, wie das Unternehmen bewertet wird.
Buyout Private Equity
Mit Buyouts ist der Verkauf eines Unternehmens gemeint. Oft handelt es sich dabei um Unternehmen, die vom Inhaber oder der Inhaberin selbst gegründet und aufgebaut wurden. Falls sich diese Gründer aus dem Geschäft zurückziehen wollen, gibt es verschiedene Wege.
Einer davon ist der Verkauf der Aktien an eine Private-Equity-Firma, die diese an ihre Investoren vermittelt. Eine andere wäre der Börsengang und die Platzierung der Aktien an der Börse, was allerdings erhöhte Anforderungen ans Unternehmen stellt. Wieder eine andere Variante wäre der Verkauf der Aktien ans neue Management. Diese Art des Verkaufs wird Management Buyout genannt.
Das Ziel von Buyouts ist es, die Firma nach der Beteiligung oder Übernahme weiterzuentwickeln und später mit einer höheren Bewertung weiterzuverkaufen oder an die Börse zu bringen.
Growth Private Equity
Eine weitere Strategie ist die Finanzierung von Wachstum. Dabei geht es um erfolgreiche Unternehmen, die in neue Märkte expandieren möchten, aber nicht über ausreichende Eigenmittel verfügen. Die Investorenmittel können auch dazu genutzt werden, um einen Kontrahenten zu übernehmen oder eine Restrukturierung zur Steigerung der Profitabilität durchzuführen.
Unterteilung nach Regionen oder Themen
Zudem können Private-Equity-Investitionen auch nach Regionen oder Themen unterteilt werden.
Warum in Private Markets investieren?
Firmen mit Private-Markets-Produkten listen immer dieselben Argumente auf, wieso man in Private Equity investieren soll:
- nur ein sehr kleiner Teil der Unternehmen sei an den Börsen kotiert
- die in Privatmarktanlagen investierten Vermögen haben stark zugenommen
- historisch sei eine bessere Performance erzielt worden
- Privatmarktanlagen schwanken in ihrem Wert weniger stark
Es gibt natürlich auch Nachteile. Private-Equity-Investitionen sind teuer und weniger transparent als börsengehandelte Aktien, um nur zwei zu nennen.
Wir sehen unsere Aufgabe ohnehin nicht darin, Ihnen Private Equity zu verkaufen. Unser Ziel ist vielmehr, Ihnen Privatmarktanlagen so einfach und günstig wie möglich zugänglich zu machen. Den Entscheid, ob Sie in diese investieren möchten, müssen Sie selbst fällen.
Was wir sehr spannend finden beim Marketing von Private-Equity-Firmen, ist der sogenannte Trichter, den alle potentiellen Investments passieren müssen. Das Prinzip funktioniert bei allen Anbietern gleich. Zu Beginn sind es ganz viele Firmen oder Projekte, die als Investitionsobjekt in Frage kommen. Nach jedem Prüfschritt fällt ein Teil der Unternehmen oder Projekte raus, bis ganz unten nur noch die besten und rentabelsten übrig bleiben. Die Aussage ist dann, dass nur in einen kleinen Prozentsatz der geprüften Firmen investiert wurde.
Und natürlich beansprucht jede Private-Equity-Firma für sich, die Selektion der potentiellen Investments am besten zu machen. Doch indem alle Firmen dasselbe sagen, relativieren sie Ihre Aussagen selbst. Natürlich versucht jede ihr Bestes, aber wer im Endeffekt die besten Entscheide getroffen hat, sieht man erst im Nachhinein.
Wir empfehlen deshalb: Verteilen Sie den Anteil, den Sie in Private Equity investieren möchten, auf verschiedene Portfolios. Mit der Anlagelösung von finpension können Sie zum Beispiel je 50 Prozent in den Partners Fund und 50 Prozent in den von Schroders investieren.