ETFs und Indexfonds verfolgen dasselbe Ziel. Sie wollen beide möglichst exakt einen Index abbilden. Sie unterscheiden sich jedoch in der Art und Weise, wie sie angeboten werden. Während ETFs, wie der Name «Exchange Traded Funds» schon sagt, an der Börse gehandelt sind, sind Indexfonds nicht börsenkotiert.

Indexfonds können einzig beim Herausgeber bezogen werden, was eine Einschränkung darstellt, aber auch Vorteile bietet. Beispielsweise fallen bei inländischen Indexfonds keine Stempelsteuern an. Weiter können Indexfonds dank der Anlegerkreiskontrolle mehr Quellensteuern auf Dividenden- und Zinserträgen zurückfordern als ETFs. Die Vermeidung von Quellensteuern bei der Anlage von Vorsorgegeldern rechnet sich.

ETFsIndexfonds
ZielMöglichst genaue Abbildung eines IndexesMöglichst genaue Abbildung eines Indexes
BörsenkotiertJaNein
PreisfeststellungKontinuierlich während HandelszeitenTäglich (NAV)
Liquiditätvon Grösse ETF bzw. Handelsvolumen abhängigUnbegrenzte Liquidität (theoretisch)
TransaktionsausführungWährend HandelszeitenNur einmal pro Tag, Abrechnung nach Börsenschluss
TransaktionskostenCourtage, Bid-Ask-SpreadZeichnungs- und Rücknahmespread
Stempelsteuer0.075% für inländische ETFs
0.15% für ausländische ETFs
Keine Stempelsteuer bei inländischen Fonds
0.15% bei der Zeichnung ausländischer Fonds
GegenparteienrisikoBei synthetischer Umsetzung und Securities LendingBei Securities Lending
QuellensteuerBeschränkt rückforderbarBei Pensionsfonds mit Anlegerkreiskontrolle weitgehend möglich

Wann ist welche Fondsart zu bevorzugen?

Indexfonds sind gegenüber ETFs zu bevorzugen, wenn langfristig und steueroptimiert investiert werden soll (Vorsorge). Für kurzfristiges Trading bietet sich ETFs an, da diese an der Börse gelistet sind und so kurzfristige Kursschwankungen ausgenutzt werden können.

Wobei sich die Frage stellt, inwiefern es Sinn ergibt, in ein passives Fondsprodukt zu investieren, um damit aktives Trading zu betreiben?

Wie Studien zeigen, bringt aktives Management langfristig keinen Mehrwert. Was bleibt, sind höhere Kosten verursacht durch Transaktionsgebühren (Courtagen, Stempelabgaben usw.).

Erst recht, wenn ETFs im Vorsorgevermögen gehalten werden, stellt sich die Frage, ob Indexfonds nicht besser geeignet wären. Diese können im Gegensatz zu ETFs dank einer Anlegerkreiskontrolle Quellensteuern auf ausländischen Dividenden- und Zinserträgen zurückfordern.

Vorteile ETFs:

  • Aktives Trading möglich durch Kotierung an der Börse.
  • Grösseres Angebot / grössere Vielfalt an Fondsprodukten.

Vorteile Indexfonds:

  • Keine Courtagen.
  • Keine Stempelsteuern auf inländischen Indexfonds.
  • Mit Anlegerkreiskontrolle (Pensionfunds) können Quellensteuern auf Dividenden- und Zinserträgen zurückgefordert werden.
  • Theoretisch unbegrenzte Liquidität.

ETFs und Indexfonds zählen zu den passiven Fonds

Sowohl ETFs als auch Indexfonds zählen zu den passiven Fonds. Sie versuchen nicht besser zu sein als der Markt. Ihr Ziel ist einzig, den Markt möglichst genau abzubilden.

Beispiel Swiss Market Index (SMI): Ein ETF oder Indexfonds auf den SMI kauft von jedem Unternehmen, das im SMI vertreten ist, Aktien. Von Unternehmen, die im SMI stärker gewichtet sind, kauft der Fonds mehr und von Unternehmen mit einem geringen Indexgewicht kauft auch der Fonds weniger Aktien. Anders gesagt: Der Fonds bildet die Gewichtung des Unternehmens im SMI im Fonds nach, um so die Abweichung zwischen Fonds- und Indexperformance (Trackingerror) möglichst klein zu halten.

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