Die Zinswüste hat sich auf die Freizügigkeitskonti ausgebreitet

Egal wie man den Vergleich anstellt, es kommt immer dasselbe raus: Auf Freizügigkeitskonti kriegt man keinen Zins mehr. Bei einer Teuerung von 1.7 Prozent (2023) verliert das Geld jährlich mehr als ein Prozent an Wert. Das ist die schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht: Wen diese Situation nicht befriedigt, für den gibt es eine Alternative, die Anlage der Freizügigkeitsgelder in Wertschriften. Dieser Ausweg aus der Zinswüste will aber wohl überlegt sein. Was zu beachten ist, erklären wir in diesem Beitrag.

Splitting der Freizügigkeitsleistung kann sehr vorteilhaft sein

Bevor wir loslegen, ein wichtiger Hinweis: Treten Sie demnächst aus einer Pensionskasse aus, können Sie verlangen, dass Ihre Freizügigkeitsleistung gesplittet wird (Art. 12 Abs. 1 FZV). Sie können Ihre Freizügigkeitsleistung aufteilen und auf zwei unterschiedliche Freizügigkeitseinrichtungen übertragen lassen.

Es gibt mehrere Vorteile die für ein Splitting sprechen:

  • Einerseits erhalten Sie dadurch mehr Flexibilität bei der Anlage der Freizügigkeitsgelder. Sie können ein Teil auf ein Freizügigkeitskonto einzahlen, den anderen Teil in Wertschriften investieren.
  • Andererseits können Sie allenfalls einer der beiden Töpfe beim Wiedereinkauf in eine neue Pensionskasse stehen lassen. So können Sie den übrigen Topf weiterhin selbstbestimmt anlegen und leiden weniger unter den verbreiteten Umverteilungseffekten im Vorsorgesystem der zweiten Säule.
  • Zu guter Letzt können Sie mit mehreren Töpfen Ihre Vorsorgeguthaben gestaffelt beziehen und so zum Teil beträchtlich Steuern sparen.

Wann ist eine Anlage von Freizügigkeitsguthaben sinnvoll?

Nun zurück zum eigentlichen Thema, der Frage, ob für Sie eine Anlage der Freizügigkeitsgelder Sinn macht.

Anlagehorizont

Am wichtigsten dabei ist Ihr Anlagehorizont. Können Sie die Gelder bis zu Ihrer Pensionierung investiert lassen, oder müssen Sie sie bald wieder in eine Pensionskasse einbringen? Je länger Ihre Anlagehorizont ist, umso eher können Sie temporäre Wertverluste wieder wettgemachen. Zwar gibt es auch Anlagemöglichkeiten für kurze Anlagehorizonte, dann empfehlen wir jedoch eine risikoarme Strategie. Ganz um Kursschwankungen herum kommen Sie aber selbst dann nicht, da auch Obligationen Kursschwankungen unterliegen. Im Gegensatz zu den Schwankungen bei Aktien fallen diese aber geringer aus.

Anteil am Gesamtvermögen

Ein weiteres wichtiges Kriterium für Ihren Entscheid, ob Sie Freizügigkeitsgelder in Wertschriften anlegen sollten oder nicht, ist Ihre gesamte Vermögenssituation. Wenn das Guthaben auf dem Freizügigkeitskonto nur einen kleinen Anteil an Ihrem Vermögen ausmacht und Sie sonst eher risikoarm investiert sind, können Sie grundsätzlich mehr Risiko eingehen. Sie laufen nicht Gefahr, in schlechten Börsenlagen einen grossen Teil Ihres Vermögens zu verlieren. Wenn Ihre Freizügigkeitsgelder einen hohen Anteil an Ihrem Vermögen ausmachen und Sie im Falle der Pensionierung darauf angewiesen sind, ist Ihre Risikofähigkeit eingeschränkt. Sie sollten einen langen Anlagehorizont aufweisen oder die Finger von Anlagen lassen und das Geld auf ein Freizügigkeitskonto überweisen lassen.

Erfahrungen mit Anlagen

Schliesslich – und das gilt wohl überall im Leben – hängt Ihre Risikofähigkeit davon ab, wie gut Sie sich auskennen. Haben Sie Erfahrungen mit Anlageprodukten wie Obligationen, Aktien oder alternativen Investments? Damit meinen wir nicht, dass Sie mit möglichst viel Wissen einen Unterschied herausholen können (z. B. den richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt treffen). Denn daran scheitern selbst die Profis. Erfahrungen mit Anlagen helfen Ihnen aber, die Risiken einschätzen zu können.

Die Fondslösung sollten nicht mehr kosten als sie einbringt

Ein entscheidender Nachteil vieler Angebote zur selbstständigen Anlage von PK-Austrittsleistungen sind die hohen Kosten. Es ist sogar möglich, dass die Fonds mehr kosten als sie einbringen. Das unfaire dabei ist, dass Sie die Anlagerisiken tragen, der Ertrag aber über die Gebührenbelastung die Bank einsackt.

finpension hat deshalb vor vier Jahren die digitale Freizügigkeitsstiftung ins Leben gerufen, die mit ihrem Angebot neue Massstäbe setzte. Mit der finpension Freizügigkeitsstiftung können Sie bereits ab eine Gebühr von lediglich 0.49 % in Indexfonds der Zero-Fee-Klasse (grundsätzlich keine zusätzlichen TER-Kosten) investieren. Die Kosten für den Anschluss an diese Fondskategorie (Institutional Fund Access) mit der Credit Suisse übernimmt die Stiftung. Die eingesetzten Indexfonds sind quellensteueroptimiert, womit sie nochmals bis zu 0.5 % besser performen als nicht optimierte Anlagefonds.

Wie sich das Freizügigkeitsguthaben im Vergleich zum Konto entwicklen kann

Diese Tabelle zeigt den Zinseszinseffekt. Bei einer Rendite von duchschnittlich vier Prozent pro Jahr wird das Vorsorgevermögen über 15 Jahre nahezu verdoppelt. Auf dem Freizügigkeitskonto kann man froh sein, bleiben der Betrag erhalten (Stichwort: Gebühren, Negativzinsen und Inflation).

Zins0 %1 %2 %3 %4 %
        100’000        100’000        100’000        100’000        100’000
1. Jahr        100’000        101’000        102’000        103’000        104’000
2. Jahr        100’000        102’010        104’040        106’090        108’160
3. Jahr        100’000        103’030        106’121        109’273        112’486
4. Jahr        100’000        104’060        108’243        112’551        116’986
5. Jahr        100’000        105’101        110’408        115’927        121’665
6. Jahr        100’000        106’152        112’616        119’405        126’532
7. Jahr        100’000        107’214        114’869        122’987        131’593
8. Jahr        100’000        108’286        117’166        126’677        136’857
9. Jahr        100’000        109’369        119’509        130’477        142’331
10. Jahr        100’000        110’462        121’899        134’392        148’024
11. Jahr        100’000        111’567        124’337        138’423        153’945
12. Jahr        100’000        112’683        126’824        142’576        160’103
13. Jahr        100’000        113’809        129’361        146’853        166’507
14. Jahr        100’000        114’947        131’948        151’259        173’168
15. Jahr        100’000        116’097        134’587        155’797        180’094

Ertragsorientierte Strategie zahlt sich aus

Die Erträge auf Freizügigkeitsanlagen (Dividenden und Zinsen) müssen nicht versteuert werden. Sie müssen die Erträge nicht in der Steuererklärung deklarieren.

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