Muss ich die Säule 3a versteuern bei der Auszahlung? Und was gilt während der Ansparphase? In diesem Artikel gehen wir auf alle wichtigen Fakten zur Besteuerung der Säule 3a ein.
Inhalt
Muss ich die Säule 3a versteuern? | |
Steuervorteile der Säule 3a während der Ansparphase | |
Wo muss ich die 3a-Einzahlung in der Steuererklärung angeben? | |
Besteuerung der Säule 3a bei der Auszahlung |
Muss ich die Säule 3a versteuern?
Die Besteuerung der Säule 3a hängt davon ab, ob Sie sich noch in der Ansparphase befinden oder die Säule 3a beziehen wollen. Es gilt: Erst beim Bezug müssen Sie Steuern bezahlen. Während der Ansparphase – sprich vor der Pensionierung – profitieren Sie hingegen von diversen Steuervorteilen.
Steuervorteile der Säule 3a während der Ansparphase
Die Säule 3a bietet gleich mehrere Steuervorteile. Der wohl bekannteste Vorteil: Sie dürfen 3a-Einzahlungen von Ihrem steuerbaren Einkommen abziehen. Weniger bekannte Steuervorteile der Säule 3a sind:
- Keine Vermögenssteuer: Die angesparten Gelder in der Säule 3a müssen Sie nicht in der Steuererklärung deklarieren. Im Unterschied zum Vermögen auf dem Sparkonto ist das Vermögen der Säule 3a also steuerfrei.
- Keine Steuern auf Dividenden und Zinsen: Da Sie die Vorsorgegelder nicht in der Steuererklärung angeben müssen, sind erzielte Dividenden und Zinsen der Säule 3a nicht steuerpflichtig. Im freien Vermögen müssen Sie Dividenden und Zinsen als Einkommen versteuern.
Detailinformationen und Rechenbeispiele zu den Steuerersparnissen der Säule 3a finden Sie im verlinkten Artikel.
Wo muss ich die 3a-Einzahlung in der Steuererklärung angeben?
Um vom wichtigsten Steuervorteil der Säule 3a zu profitieren, müssen Sie Ihre Einzahlung in der Steuererklärung angeben. In der Steuererklärung gibt es meist einen separaten Abschnitt für 3a-Beiträge. Je nach Kanton kann sich der Titel dafür unterscheiden. Für den Abzug müssen Sie immer eine Einzahlungsbestätigung Ihres Anbieters beilegen.
In der Online-Steuererklärung von Zürich finden Sie den Abschnitt etwa unter «Abzüge» und dann «Säule 3a und weitere Vorsorgearten».
Wichtig: Sie müssen nur Ihre 3a-Einzahlung in der Steuererklärung angeben. Denn das Guthaben Ihrer Säule 3a müssen Sie nicht als Vermögen versteuern. Das 3a-Konto müssen Sie also nicht angeben.
Führen Sie Ihre Säule 3a bei finpension? Die Bestätigung finden Sie ab Jahresbeginn ganz einfach in der App unter «Dokumente».
Besteuerung der Säule 3a bei der Auszahlung
Bei der Auszahlung bzw. dem Bezug der Säule 3a fällt eine reduzierte Steuer an. Die sogenannte Kapitalbezugssteuer wird auf der Ebene des Bundes, des Kantons und der Gemeinde erhoben. Sofern Sie nicht konfessionslos sind, fällt auch für die Kirche eine Steuer an.
Die Kapitalbezugssteuer unterscheidet sich je nach Kanton und Höhe des 3a-Bezugs. Die Unterschiede der Steuersätze sind gross; sie liegen zwischen 1.3 % bis 28.4 %.
50'000 | 100'000 | 250'000 | 500'000 | 1 Mio. | 2 Mio. | 5 Mio. | 10 Mio. | 20 Mio. | |
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AG, Aarau | 3.2% | 4.9% | 7.2% | 8.3% | 8.8% | 9.0% | 9.1% | 9.1% | 9.1% |
AI, Appenzell | 2.4% | 3.3% | 4.6% | 5.2% | 5.3% | 5.3% | 5.3% | 5.3% | 5.3% |
AR, Herisau | 7.6% | 8.0% | 9.0% | 9.9% | 11.1% | 11.7% | 12.0% | 12.1% | 12.1% |
BE, Bern | 3.6% | 4.7% | 6.6% | 8.4% | 9.7% | 10.5% | 11.1% | 11.2% | 11.3% |
BL, Liestal | 3.5% | 3.9% | 4.9% | 6.7% | 9.6% | 9.7% | 9.7% | 9.7% | 9.7% |
BS, Basel | 3.7% | 5.3% | 8.3% | 9.5% | 10.0% | 10.1% | 10.2% | 10.3% | 10.3% |
FR, Fribourg | 2.0% | 3.3% | 7.0% | 9.3% | 10.4% | 10.9% | 11.1% | 11.2% | 11.3% |
GE, Genève | 2.9% | 4.6% | 6.7% | 7.8% | 8.5% | 8.7% | 8.9% | 8.9% | 9.0% |
GL, Glarus | 4.8% | 5.2% | 6.2% | 6.7% | 6.9% | 6.9% | 6.9% | 6.9% | 6.9% |
GR, Chur | 2.9% | 3.2% | 4.3% | 5.7% | 5.9% | 5.9% | 5.9% | 5.9% | 5.9% |
JU, Delémont | 5.4% | 6.2% | 8.6% | 9.7% | 10.1% | 10.2% | 10.3% | 10.3% | 10.4% |
LU, Luzern | 3.8% | 5.1% | 7.0% | 8.0% | 8.4% | 8.5% | 8.5% | 8.5% | 8.5% |
NE, Neuchâtel | 4.9% | 5.7% | 7.9% | 8.5% | 8.8% | 8.8% | 8.9% | 8.9% | 8.9% |
NW, Stans | 2.7% | 3.7% | 5.0% | 5.6% | 5.7% | 5.7% | 5.7% | 5.7% | 5.7% |
OW, Sarnen | 5.4% | 5.8% | 6.8% | 7.3% | 7.5% | 7.5% | 7.5% | 7.5% | 7.5% |
SG, St. Gallen | 5.5% | 5.9% | 6.9% | 7.5% | 7.6% | 7.6% | 7.6% | 7.6% | 7.6% |
SH, Schaffhausen | 2.1% | 3.3% | 5.0% | 5.5% | 5.7% | 5.7% | 5.7% | 5.7% | 5.7% |
SO, Solothurn | 3.5% | 5.0% | 7.0% | 7.7% | 7.8% | 7.8% | 7.8% | 7.8% | 7.8% |
SZ, Schwyz | 1.3% | 2.4% | 5.7% | 8.5% | 10.4% | 10.4% | 10.4% | 10.4% | 10.4% |
TG, Frauenfeld | 6.2% | 6.6% | 7.7% | 8.2% | 8.4% | 8.4% | 8.4% | 8.4% | 8.4% |
TI, Bellinzona | 4.0% | 4.4% | 5.4% | 7.3% | 8.1% | 8.1% | 8.1% | 8.1% | 8.1% |
UR, Altdorf | 3.9% | 4.3% | 5.3% | 5.8% | 6.0% | 6.0% | 6.0% | 6.0% | 6.0% |
VD, Lausanne | 3.4% | 4.6% | 7.0% | 8.4% | 9.1% | 9.3% | 9.4% | 9.5% | 9.5% |
VS, Sion | 4.4% | 4.8% | 6.3% | 9.1% | 10.3% | 10.3% | 10.3% | 10.3% | 10.3% |
ZG, Zug | 1.8% | 2.9% | 4.6% | 5.8% | 6.3% | 6.4% | 6.5% | 6.6% | 6.6% |
ZH, Zürich | 4.5% | 4.9% | 5.9% | 7.2% | 11.2% | 15.8% | 22.0% | 26.2% | 28.4% |
– Annahme: Auszahlung im Alter von 65 Jahren, alleinstehender Mann, konfessionslos
– Quelle: Steuerdaten vom Steuerrechner des Bundes
Strategien zur Steueroptimierung
Die Steuern bei der Auszahlung der Säule 3a lassen sich optimieren. Denn die Kapitalbezugssteuer ist progressiv, nimmt also mit zunehmender Höhe des Bezugs nicht nur in Franken, sondern auch prozentual zu. Diese Steuerprogression lässt sich mit etwas Planung brechen:
- Beziehen Sie gestaffelt: Verteilen Sie den Bezug der Säule 3a auf unterschiedliche Jahre. Ein Bezug der Säule 3a ist bereits fünf Jahre vor Erreichen des ordentlichen Pensionierungsalters möglich. Wer über das ordentliche Rentenalter hinaus einer Arbeit nachgeht, kann den 3a-Bezug um maximal fünf Jahre aufschieben. Im besten Fall stehen Ihnen also 11 Jahre für den gestaffelten Bezug zur Verfügung. Achten Sie darauf, dass Sie den Bezug der Pensionskasse ebenfalls einplanen. Denn Kapitalbezüge der Pensionskasse und Säule 3a werden für die Besteuerung zusammengezählt.
- Zahlen Sie auf mehrere 3a-Konten ein: Ein 3a-Konto können Sie immer nur als Ganzes beziehen. Um gestaffelt beziehen zu können, müssen Sie also auf mehrere 3a-Konten einzahlen. Wie viele 3a-Konten sinnvoll sind, unterscheidet sich je nach Wohnkanton. Der Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Steuerprogression je nach Kanton.
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