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Private Equity ist der bekanntere Begriff als Private Markets. Private Markets steht übersetzt für alle Formen von Privatmarktanlagen. Dazu gehören neben Private Equity (Aktien) auch Private Debt (Obligationen), Private Real Estate (Immobilien) und Private Infrastructure (Infrastrukturen) und weitere.

Im Vergleich zu Finanzprodukten, die öffentlich an einer Börse gehandelt werde, bringen Privatmarktanlagen erhöhte Risiken mit sich.

1. Fähigkeiten des Fondsmanagers

Bei indirekten Privatmarktanlagen, zum Beispiel in einen Private Equity-Fonds, sind die Fähigkeiten des Fondsmanagers ausschlaggebend. Es besteht keine Gewähr, dass der Manager eines Private Equity-Fonds geeignete Beteiligungen erwerben und Erträge erwirtschaften kann, welche den Erwartungen dieser Anlageform genügen.

2. Weniger starke Regulierung und mangelhafte Transparenz

Privatmarktanlagen sind weniger stark reguliert. Sie unterliegen weniger strengen Vorschriften, was zu einem Mangel an Transparenz führen kann. Dies macht es schwierig, einen fundierten Anlageentscheid zu treffen und die Qualität der Anlagen im Voraus korrekt zu beurteilen.

3. Schwierige Bewertung der Investitionen

Im Gegensatz zu öffentlich gehandelten Anlagen, die als Resultat von Angebot und Nachfrage in der Regel über einen relativ aktuellen Kurswert verfügen, ist die Bewertung von Investitionen in Privatmarktanlagen schwierig. Sie erfordert eine fundierte Expertise, da viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Zudem besteht ein Interessenkonflikt zwischen dem Ausweisen einer möglichst guten Performance, die neue Gelder und mehr Einnahmen versprechen und der fachlich korrekten Bewertung, die das Gegenteil bewirken kann. Der Interessenskonflikt wird insofern minimiert, als dass die Anbieter von Privatmarktanlagen den Verkauf der Anteil an den Privatmarktanlagen temporär stark einschränken können und so eine Abwärtsspirale vermieden werden kann.

4. Höhere Marktrisiken

Wie bei jeder Anlageform besteht auch bei Privatmarktanlagen das Risiko von Verlusten. Die Wertentwicklung von Privatmarktanlagen kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, wie dem wirtschaftlichen Umfeld, der Branche und der allgemeinen Marktstimmung. Oft wird in eine zukünftige Perspektive investiert, die erst realisiert werden müssen. Um das Risiko zu minimieren, erfolgen Anlagen in private Märkte diversifiziert in verschiedene Unternehmen und Projekt.

5. Höhere Einzelrisiken

Gesellschaften, die für Privatmarktanlagen in Frage kommen, sind unter Umständen in hohem Umfang fremdfinanziert und reagieren empfindlicher auf negative Marktbewegungen wie zum Beispiel steigende Zinssätze als etablierte Unternehmen. Ausserdem ist die Gefahr höher als bei kotierten Unternehmen, dass die Gesellschaft zahlungsunfähig wird und in Konkurs gerät.

6. Tiefe bis gar keine Verkäuflichkeit

Privatmarktanlagen verfügen über eine geringe Liquidität. Da die Anteile nicht an öffentlichen Börsen gehandelt werden, kann es schwierig bis unmöglich sein, sie zu verkaufen. Dies kann insbesondere bei kurzfristigem Liquiditätsbedarf problematisch sein.

7. Teilweise Einbehaltung der Gelder bis zum Erhalt des geprüften Jahresberichts

Aufgrund der Komplexität der Bewertung von Privatmarktanlagen muss der Nettoinventarwert nach Erstellung des geprüften Jahresberichts manchmal angepasst werden. Aus diesem Grund können Fonds einen Teil der Fondsanteile des Anlegers einbehalten, falls dieser beschlossen hat, alle seine Anteile zurückzugeben. Beispielsweise werden am Rückkauftag 90 Prozent der Anteile ausgezahlt und zehn Prozent für eine gewisse Zeit bis nach Erhalt des nächsten geprüften Jahresberichts einbehalten. Beispiel: Endet das Geschäftsjahr des Fonds im Dezember und hat der Anleger angegeben, 100 Prozent seiner Anteile im März zurückgeben zu wollen, ist es möglich, dass nur 90 Prozent der Erlöse aus der Rückgabe zu diesem Zeitpunkt ausgezahlt werden. Die restlichen zehn Prozent werden einbehalten und erst im April des folgenden Jahres (d.h. 13 Monate später) ausbezahlt. Damit hat der Fonds genügend Zeit, den geprüften Jahresbericht nach dem Bilanzstichtag im Dezember zu beurteilen.

8. Weiterführende Informationen

Konsultieren Sie die Broschüre Risiken im Handel mit Finanzinstrumenten der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) für weiterführende Informationen zu den Anlagerisiken: https://www.swissbanking.ch/_Resources/Persistent/8/c/6/e/8c6eaad9339b1ce68b7098f806f46ffa85e6618c/SBVg_Risiken_im_Handel_mit_Finanzinstrumenten_2023_DE.pdf